Das EPPE RX ist ein kompaktes und leistungsfähiges Spannungsqualitätsmessgerät der Klasse A, das zusätzlich als Leistungsmessgerät, Datenlogger und Störschreiber dient. Mit seiner 8-kanaligen Messfunktion misst es 4 Spannungen bis zu 1000 V (L-L) und 4 Ströme bis zu 10/100 A mit einer schnellen Abtastrate von 200 kHz und einer hervorragenden Präzision von 0,05%.
Die Strommessung erfolgt über Durchsteckwandler, die eine schnelle und unkomplizierte Installation des Gerätes in bestehende Stromkreise ohne zusätzliche Klemmstellen ermöglichen.
Das EPPE RX ist konform nach VDE-AR-N-4110 und VDE-AR-N-4120, was es ideal für die Überwachung und das Compliance Monitoring von EEG-Anlagen im Mittel- und Hochspannungsnetz macht.
Dank der extrem leistungsfähigen KoCoS-Hardware können die 10 Aufzeichnungsinstrumente des EPPE RX gleichzeitig aktiviert werden, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen.
Die normkonforme Messung der Spannungsqualität gewährleistet eine objektive und vergleichbare Bewertung, die für die Diagnose und Behebung von Netzqualitätsproblemen unerlässlich ist. Die Einhaltung relevanter Normen und Standards wie IEC 61000-4-30, -15 und -7 stellt sicher, dass die Messungen genau, reproduzierbar und verlässlich sind.
In Europa erfolgt die Auswertung der Spannungsqualitätsmerkmale gemäß Normen wie EN 50160 und IEC 61000-2-2 oder -4. Zusätzlich werden auch andere Normen wie NRS048 für Südafrika oder FoL für Norwegen unterstützt. Ein Editor ermöglicht zudem das Erstellen von Auswertevorschriften für individuelle Grid Codes.
Die Ergebnisse der PQ-Messung werden in einem normkonformen Bericht dokumentiert, der alle relevanten Messdaten, Analysen und Bewertungen enthält. Dies ermöglicht es, die Netzqualität zu bewerten und eventuelle Abweichungen von den Grenzwerten aufzuzeigen.
Neben der normkonformen Auswertung der Spannungsqualität ist die Erfassung der Anzahl und Dauer von kurzzeitigen Spannungsereignissen ein entscheidendes Merkmal für die Qualität und Zuverlässigkeit der Stromversorgung. Diese Ereignisse, wie plötzliche Lastwechsel, Schalthandlungen, Netzfehler oder Blitzeinschläge, können angeschlossene Geräte stören oder sogar beschädigen.
Das EPPE RX erfasst nicht nur die Kenndaten von Spannungseinbrüchen (Dips), Spannungsspitzen (Surges) sowie Kurz- und Langzeitunterbrechungen, sondern zeichnet auch deren Signatur als Effektivwertverlauf mit einer zeitlichen Auflösung von einer Halbwelle (T/2) auf.
Im EPPE RX können bis zu vier unabhängige RMS-Daueraufzeichnungen parametriert werden, die gleichzeitig ausgeführt werden können. Jeder Aufzeichnung können beliebige Messwerte zugeordnet werden. Die Intervallzeiten für die Mittelwertspeicherung können sogar jedem einzelnen Messwert individuell zugewiesen werden.
Diese Flexibilität ermöglicht es, die Messungen an die spezifischen Anforderungen verschiedener Anwendungen anzupassen.
Das EPPE RX ist mit zwei voneinander unabhängigen Störschreibereinheiten ausgestattet, die Transienten von wenigen µs erfassen können.
Die beiden Störschreiber lassen sich bezüglich ihrer Abtastrate, Aufzeichnungslänge für Vor-, Fehler- und Nachgeschichte, den Aufzeichnungskriterien (Trigger) sowie der nachgeschalteten Meldekette individuell einstellen und somit an unterschiedliche Messaufgaben anpassen.
Eine typische Messaufgabe ist die Erfassung von tatsächlichen Netzfehlern, bei denen sofort nach der Aufzeichnung eine automatische Fehleranalyse durchgeführt und ein Fehlerbericht inklusive Fehlercharakteristik, Fehlerortberechnung und Ereignislog der zugehörigen Schutz- und Schaltermeldungen erstellt und versendet werden muss, um die Netzstörung gezielt und schnell beheben zu können.
Eine weitere Aufgabe ist die Erfassung transienter Störungen, die nicht direkt zu Netzabschaltungen führen, aber angeschlossene Verbraucher langfristig schädigen oder in ihrer Funktion beeinträchtigen können. Durch die Analyse dieser Daten können Störquellen identifiziert und die Spannungsqualität verbessert werden.
Beide Anwendungsbeispiele lassen sich durch die zwei Störschreibereinheiten des EPPE RX zeitgleich ausführen. Die Aufzeichnungsdauer einer Störaufzeichnung kann bis zu 400.000 Abtastpunkte pro Kanal betragen, was z.B. eine Aufzeichnungsdauer von 40 Sekunden bei 10 kHz oder 400 Sekunden bei 1 kHz Aufzeichnungsrate entspricht.
Der RMS-Effektivwertschreiber des EPPE RX ist speziell darauf ausgelegt, langsame Änderungen wie Netzpendelungen oder Ausgleichsvorgänge zu analysieren. Diese können beispielsweise durch Kurzschlüsse, Lastabwürfe, Schalthandlungen, Generatorausfälle oder Blitzeinschläge hervorgerufen werden. Die Analyse dieser Vorgänge ist entscheidend für die Beurteilung und Verbesserung der Systemstabilität und trägt dazu bei, potenzielle Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, um ungeplanter Abschaltungen zu vermeiden.
Der Effektivwertschreiber zeichnet wichtige Signale wie Strom- und Spannungsamplituden, Frequenz, Unsymmetrie, Leistungswerte oder Impedanzen mit einer hohen zeitlichen Auflösung bis zur doppelten Netzfrequenz (T/2) und einer Ereignisdauer von bis zu 60 Minuten auf.
Der geräteinterne 32 GB große Datenspeicher ist als Ringspeicher organisiert und fasst 1000 Störaufzeichnungen sowie Power Quality Daten bis zu einem Jahr.
Dadurch erlaubt das Gerät einen autarken Messbetrieb und ist auch ohne eine dauerhafte Datenverbindung zu einer zentralen Datenbank oder einem übergeordneten Archivierungs- und Auswertesystem einsatzfähig.
Selbst bei Ausfällen oder Unterbrechungen bleibt der Betrieb des EPPE RX stabil und sicher, dank seines ausfallsicheren Speichers. Bei Bedarf können die Messdaten und Aufzeichnungen lokal ausgelesen werden, was eine flexible und unabhängige Datenanalyse ermöglicht.
Dank der geräteinternen und wartungsfreien Supercap-Technologie überbrückt EPPE RX Versorgungsspannungsausfälle bis zu 60 Sekunden. Somit ist sichergestellt, dass Netzfehler unter allen Umständen sicher erfasst und im geräteinternen Datenspeicher zur späteren Analyse abgelegt werden.
Das EPPE RX Aluminiumgehäuse sogt für eine effektive Abschirmung gegen starke elektrische Felder und Hochfrequenzstörungen (EMI), die in elektrischen Erzeugungsanlagen auftreten können.
Das Gehäuse bietet entscheidende Vorteile in Bezug auf mechanischen Schutz, Korrosionsbeständigkeit und Wärmeableitung, was die Leistung und Langlebigkeit des Messgerätes maximiert und die Betriebssicherheit gewährleistet.
Die Messeingänge des EPPE RX sind äußerst robust und können dauerhaft mit bis zu 1000 V (L-N) und 100 A überlastet werden, ohne Schaden zu nehmen. Diese Belastbarkeit stellt sicher, dass das Gerät auch unter extremen Bedingungen zuverlässig arbeitet und eine langfristige Investition darstellt.
Anzeige | 4 Status LED´s |
Bedienung | Webserver, Bediensoftware |
Speicher | 32 GB Flash |
Synchronisation | GPS, PPS, NTP/SNTP, IRIG-B, KoCoS Interlink |
Schnittstellen | 1 x RS 232, 1 x RS 485, 1 x USB, 2 x Ethernet (RJ45) |
Versorgungsspannung | 85...265 VAC, 47...63 Hz 100...250 VDC +6, -15% vom Nennbereich |
Analogeingänge | 4 x Spannung bis 600 V (L-N) 4 x Strom bis 50 A Abtastrate 200 kHz |
Binäreingänge | 4 Eingänge |
Binärausgänge | 2 x Relais-Wechselkontakte |
Bauform | Alu-Hutschienengehäuse, Schutzart IP 20, Abmessungen: 220 x 110 x 80 mm |
Normen | EN 50160, IEC 61000-4-7, IEC 61000-4-15, IEC 61000-4-30 Klasse A |
Wird EPPE RX in ein Kommunikationsnetzwerk eingebunden oder ist über LTE/5G Router erreichbar, ermöglicht die zugehörige Expert-Software einen vollständig automatisierten und datenbankbasierten Messstellenbetrieb mit automatisierter Auswertung und Berichterstellung.
Störaufzeichnungen werden priorisiert übertragen und können zusammen mit Informationen über Fehlerart, Dauer, erreichte Maximalwerte, Ereignislog der Schutz- und Schaltgerätemeldungen sowie Angaben zur Fehlerimpedanz und zum Fehlerort als Bericht ausgedruckt oder per E-Mail versendet werden.
Spannungsqualitätsberichte werden automatisiert oder manuell erzeugt und können in unterschiedlichen Datenformaten bereitgestellt werden, was eine einfache, schnelle und sichere Beurteilung der Spannungsqualität ermöglicht.
Der Zugriff auf das Gerät kann über zwei unabhängige Ethernet-Schnittstellen parallel erfolgen. Somit lässt sich EPPE RX über zwei physikalisch voneinander getrennte Netzwerke ansprechen. Das können beispielsweise ein hochgesichertes internes Stationsnetzwerk und ein externes Netzwerk für den Remotezugriff sein.
Über den integrierten Webserver lassen sich Live-Messdaten in jedem beliebigen Webbrowser betrachten.
Drittanwendungen können über IEC 61850 und MODBUS TCP sowie über den geräteinternen (S)FTP Server mit Daten versorgt werden.
Das Benutzermanagement mittels rollenbasierter Zugriffskontrolle erlaubt es, Anwender auf Tätigkeiten zu beschränken, die ihrer Rolle entsprechen und das System vor unberechtigten Zugriffen zu schützen.
Alternativ zur systemeigenen Benutzerverwaltung kann das EPPE-System über das LDAP-Protokoll an externe Benutzermanagementsysteme angebunden werden. Selbstverständlich mit Redundanz und Rückfallebene.
Die hochverschlüsselte Datenübertragung trägt maßgeblich zu einem sicheren Betrieb in Anlagen der kritischen Infrastruktur (KRITIS) bei.
Alle sicherheitsrelevanten Vorgänge werden protokolliert. Unter anderem werden Benutzeranmeldungen, Konfigurationsänderungen oder Updates im Gerät gespeichert. Darüber hinaus können diese Daten mittels SYSLOG-Protokoll an einen zentralen Netzwerk-Überwachungsserver übertragen werden.
Zum Schutz vor Manipulationen durch fehlerhafte- oder nicht vom Hersteller freigegebene Updates sind Gerätefirmware und alle Update-Dateien digital signiert und verschlüsselt.
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