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Ortsübergreifende Auswertung von Netzstörungen

Das Zusammenführen und Überlagern von Störaufzeichnungen unterschiedlicher Datenquellen ist eine gängige Praxis bei der Analyse von Netzstörungen. So lässt sich z.B. die Auswirkung von Netzfehlern an unterschiedlichen Messorten, sogar über mehre Spannungsebenen hinweg, übersichtlich darstellen, auswerten und dokumentieren.

Die SHERLOG Analysesoftware von KoCoS beherrscht diese Überlagerung schon seit der ersten Generation. Dank des weltweit standardisierten COMTRADE-Datenformats für Störaufzeichnungen, funktioniert die Überlagerung sogar hersteller- und geräteübergreifend. So können Aufzeichnungen von unterschiedlichen Störschreibern, digitalen Schutzrelais und Energiequalitätsmonitoren mit Störschreiberfunktion sehr komfortabel und schnell  in eine gemeinsame Aufzeichnung überführt und ausgewertet werden.

 

Die Ergebnisse der Überlagerung sind umso besser, je präziser die einzelnen Datenquellen zeitsynchronisiert sind. Zeitabweichungen resultieren in Phasenfehlern. So hat beispielsweise eine Zeitabweichung von nur einer Millisekunde einen Phasenfehler von 18° in 50 Hz Netzen zur Folge. In 60 Hz Netzen sogar 21,7°.

Die erste Wahl für Störschreibersysteme mit höchster Genauigkeitsanforderung ist deshalb eine Synchronisation mittels GPS-Zeittelegramm und Sekundenimpuls oder alternativ über Netzwerk nach IEEE 1588 /IEC 61588 Standard (PTP). Die Zeitabweichungen bei diesen Systemen bewegen sich im Nano- bis Mikrosekundenbereich und lassen somit praktisch keinen Phasenfehler erkennen (<0,1°).  

Sehr beliebt und weit verbreitet ist es jedoch, die Zeitsynchronisation mit GPS-Zeitservern zu realisieren, die die Zeitinformation mittels NTP-Protokoll über das Kommunikationsnetzwerk (LAN) versenden. Hierbei kommt es in der Regel zu Abweichungen zwischen 0,2 und einer Millisekunde in lokalen Netzen. In verteilten Netzen (WAN) sind sogar Abweichungen bis 10 Millisekunden möglich.

Bei einer Zeitsynchronisation mittels DCF-77 Empfängern, sind Abweichungen von 5 bis 15 Millisekunden zu erwarten.  

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass die Zeitabweichungen durch unterschiedliche Synchronisationsmethoden in der Praxis durchaus bis zu 15 Millisekunden betragen können. Hinzu kommen noch größere Abweichungen durch fehlerhafte oder gänzlich fehlende Synchronisation.

Um diesem Umstand gerecht zu werden, bietet die Analysesoftware von KoCoS effiziente Methoden an, um vorhandene Zeitunterschiede zwischen den Datenquellen sicher und schnell auszugleichen und ermöglich somit eine detaillierte und korrekte Analyse.

Bei den SHERLOG und EPPE Messsystemen von KoCoS kann übrigens sichergestellt werden, dass es gar nicht erst zu einer Zeitabweichung zwischen einzelnen Geräten kommen kann. Der geräteinterne GPS- Empfänger oder die optischen und elektrischen Eingänge für den Anschluss an externe GPS-Quellen, synchronisieren die Systeme exakt.

Aber auch bei der Verwendung einer Zeitquelle mit größeren Abweichungen wie z.B. DCF-77 Empfängern oder SNTP, sorgt das Master-Slave Prinzip über die KoCoS eigene Interlink-Schnittstelle für eine exakte Zeitsynchronisation der Geräte untereinander. So kann es zwar bedingt durch die Genauigkeit der verwendeten Zeitquelle zu einer absoluten Zeitdifferenz kommen, jedoch laufen alle über die Interlink-Schnittstelle verbundenen Geräte absolut synchron.

 

Durch diese Methode ist jederzeit eine perfekte Überlagerung von Störaufzeichnungen sichergestellt. Selbst bei einem Totalausfall der verwendeten Zeitquelle.