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Spannungsqualität

Die Europäische Norm EN 50160 beschreibt die Hauptmerkmale der Versorgungsspannung am Verknüpfungspunkt des Kunden in öffentlichen Stromversorgungsnetzen. Sie spezifiziert, welche Grenzen die verschiedenen Parameter der Netzspannung unter normalen Betriebsbedingungen einhalten müssen.
Im Wesentlichen müssen folgende Parameter permanent überwacht werden:

  1. Spannungsamplitude
  2. Frequenz
  3. Symmetrie
  4. Flicker
  5. Oberschwingungen

So erlaubt die EN50160 Beispielsweise für Spannungsabweichungen eine Toleranz von +-10% der Nennspannung, die von 99% aller Messwerte innerhalb eines Wochenintervalls eingehalten werden müssen. Für die verbleibenden 1% innerhalb einer Woche ist eine Abweichung von +10 und -15% erlaubt.
Für die Ermittlung der Spannungsabweichung werden 10-Minuten-Mittelwerte herangezogen. Die angegebenen Abweichungen gelten also für langsame Spannungsänderungen.
Für die anderen Parameter wie Frequenz, Gesamtoberschwingungsgehalt, individuelle Oberschwingungen, Rundsteuersignale, Flicker usw. wird ebenso verfahren. Allerdings mit unterschiedlichen Grenzwerten, Perzentilen, Mittelungs- und mitunter auch anderen Beobachtungsintervallen.

Netzstörungen
Infolge von Netzstörungen treten meist schnelle Spannungsänderungen auf, deren Messwerte zweimal je Netzperiode bestimmt werden (rms1/2). Fällt der Messwert in einen Bereich von 1% bis kleiner 90% der Nennspannung, spricht man von einem Spannungseinbruch. Fällt der Messwert aller Phasen unter die 1%-Schwelle, liegt eine Versorgungsunterbrechung vor. Bei Messwerten größer als 110% der Nennspannung spricht man von einer Überspannung.
Netzstörungen werden nach ihrer Dauer und der erreichten Amplitude klassifiziert.

Spannungsqualitätsbericht
Da diese Grenzwerte für Spannungsqualität nur für den ungestörten Betriebsfall gültig sind, müssen Messwerte, die während einer Netzstörung aufgelaufen sind, markiert und aus der statistischen Energiequalitätsbewertung herausgerechnet werden.
Diese Arbeit übernimmt die Expert-Bediensoftware für die EPPE- und SHERLOG-Geräte auf Wunsch automatisch. Sie erstellt vollständig automatisiert normgerechte Spannungsqualitätsberichte von allen Messstellen über definierbare Betrachtungszeiträume.
Der Inhalt der Berichte kann individuell angepasst werden und beinhaltet neben dem normgerechten Spannungsqualitätsnachweis auch Angaben zu der Häufigkeit und Dauer von Versorgungsunterbrechungen, Spannungseinbrüchen und -erhöhungen samt Klassifizierung nach UNIPEDE, CBEMA, ITIC und SEMI F47.
Auch enthalten sein können Signalverläufe und Statistiken zu Strom, Wirk-, Bild- und Scheinleistung sowie zum Leistungsfaktor in den Bericht aufgenommen werden.
Die fertigen Berichte können ebenfalls automatisiert als PDF- oder DOCX- Datei zur späteren Verwendung abgelegt, an Netzwerkdrucker und an E-Mail-Adressen versendet werden.

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